In der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Rippberg vom 25. Januar 1969 wurde aus der Mitte der Feuerwehrkameraden wiederholt die Gründung eines Spielmannszuges angeregt. Nachdem sich der langjährige aktive Musiker der Schneeberger Blaskapelle Ruthard Trunk bereit erklärte, die Leitung eines solchen Zuges zu übernehmen, konnte man noch am gleichen Tag der Gründung eines Spielmannszuges zustimmen und eine Werbekampagne starten.
Schnell waren 50 Interessenten gefunden und bereits am 10. März 1969 wurden 22 Flöten, 12 Rührtrommeln, 12 Fanfaren, 1 Pauke, 1 Paar Becken und 1 Lyra an die künftigen Musiker ausgegeben.
Nach zahlreichen mühevollen Proben konnte der Spielmannszug am 27. Juli 1969 anläßlich des Waldfestes der Freiwilligen Feuerwehr Rippberg erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die vorgetragenen Musikstücke 'Gruß aus Coburg' und 'Mit Sang und Klang' fanden bei der Bevölkerung großen Anklang, zumal der Spielmannszug nach so kurzer Zeit bereits einen erfreulichen Leistungsstand aufweisen konnte.
Ende des Jahres wurde der inzwischen 69 Musiker starke Spielmannszug mit einheitlichen Uniformen, bestehend aus grauen Hosen und weinroten Sakkos, ausgestattet. Der Spielmannszug war musikalisch auf Anhieb so erfolgreich, daß man bereits 1970 beim Wertungs- und Kritikspielen in Hainstadt / Odw. sowie beim traditionellen Backfischfest in Worms beste Plätze belegen konnte.
Ein weiteres großes Ereignis für den jungen Spielmannszug war die musikalische Umrahmung von Fernsehaufnahmen des ZDF auf dem Amorbacher Schloßplatz. Mit Stolz durfte man im Oktober 1970 dann die Aufzeichnung in der Sendereihe 'Drehscheibe' im Fernsehen verfolgen. In den Folgejahren häuften sich die Auftritte bei kirchlichen und weltlichen Anlässen und der Spielmannszug war aus dem kulturellen Leben der Gemeinde nicht mehr wegzudenken. Die Teilnahme am Patrozinium der katholischen Kirchengemeinde, die Mitgestaltung der Gedenkfeier am Volkstrauertag, aber auch die Teilnahme an Faschingsumzügen und die Mitwirkung bei örtlichen und fremden Festen seien hier nur beispielhaft aufgezählt. In der Generalversammlung vom 14. Januar 1975 wurde aus organisatorischen Gründen die Loslösung des Spielmannszuges von der Feuerwehr und die Gründung eines eigenen Vereines beschlossen.
Am 22. März 1975 konnten in der Sporthalle Rippberg 42 von insgesamt 125 bereits geworbenen Mitgliedern zur Gründungsversammlung von Stabführer R. Trunk begrüßt werden. Nach Beratung und Verabschiedung der Vereinssatzung wurde Rudolf Kern zum 1.Vorsitzenden des neuen Vereins gewählt, der unter dem Namen 'Spielmannszug Rippberg e.V.' in das Vereinsregister beim Amtsgericht Buchen eingetragen wurde.
Da die zumeist jugendlichen Musiker inzwischen aus ihren Uniformen herausgewachsen waren, stand erneut die Anschaffung neuer Kleidung an. Die Wahl fiel auf schwarze Hosen und rote Uniformjacken.
Auch in den Folgejahren beteiligte sich der Spielmannszug fleißig an den verschiedensten Veranstaltungen, wobei im Jahre 1976 besonders der Auftritt beim Fußballspiel FC Twente Enscheede gegen den FC Bayern München in Erbach zu erwähnen wäre. Beim Auftritt auf dem Weinfest in Schriesheim im Jahre 1977 wurden neben den üblichen Spielmannszuginstrumenten erstmals auch Trompeten, Saxophon und Tuba mit Erfolg eingesetzt. Hiermit war dann auch der erste Schritt zur Umgliederung in einen Musik- und Spielmannszug getan.
Nach der Beschaffung weiterer verschiedener Blasinstrumente begann der inzwischen zum Verein gestoßene und spätere Dirigent Klaus Hammer im August 1977 mit dem Aufbau einer Blasmusikgruppe.
In der Jahreshauptversammlung im April 1978 gab das aus 18 Musikern im Alter von 12 bis 54 Jahren bestehende Blasorchester einen ersten überzeugenden Einblick in sein Können. 1979 erfolgte der Beitritt des nun in 'Musik- und Spielmannszug Rippberg e.V. umgetauften Vereins zum Musikverband Untermain im Nordbayerischen Musikbund.
Nachdem Anfang des Jahres 1980 durch Austritt einiger Aktiver sowie wegen Nachwuchssorgen eine weitere Aufrechterhaltung des Spielmannszuges nicht mehr möglich war, bestand der Verein fortan nur noch aus der Blasmusikgruppe.
An Fastnacht 1981 führte der Verein erstmals den inzwischen zur Tradition gewordenen Rosenmontagsball durch.
Im März 1981 wirkte das Blasorchester bei der Produktion einer Heimatschallplatte der Stadt Walldürn mit.
Höhepunkt des Jahres 1981 war ein Auftritt beim 4. Bundestreffen der Spielmannszüge in Oberviechtach im Bayerischen Wald und die Mitwirkung bei dem aus rund 1600 Musikern bestehenden, vom Bundesdirigenten geleiteten Gemeinschaftschor.
Um den Klangkörper der Kapelle weiter zu verbessern, die Musikstücke mit Gesang begleiten zu können und Auftritte auch in größeren Sälen und Festzelten zu ermöglichen, entschloß sich der Verein zur Anschaffung einer Gesangs- und Verstärkeranlage.
Im November 1982 erinnerte sich die Musikkapelle Rippberg einer alten, bereits vergessenen Gepflogenheit und hielt erstmals seit vielen Jahren wieder einen Kerwetanz ab. Nachdem diese Veranstaltung bei der Bevölkerung auf gute Resonanz gestoßen ist, war man ermutigt, diese Veranstaltung fortan alle Jahre durchzuführen.
Bei einer Nachwuchswerbeaktion zur Stärkung des Stammes von damals 16 Aktiven meldeten sich im März 1984 13 Jugendliche aus Gerolzahn, Gottersdorf, Hornbach und Rippberg für eine Ausbildung an den Instrumenten Klarinette, Flöte, Saxophon, Posaune, Bariton und Tuba.
Um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß seit langem kein Musik- und Spielmannszug mehr, sondern eine aktive Blaskapelle bestand, beschloß man in der Mitgliederversammlung am 14. April 1984 eine erneute Umbenennung des Vereins in 'Rippberger Blasmusik e.V.
Im Juli 1985 feierte der Verein sein Jubiläumsfest '10 Jahre Rippberger Blasmusik' und konnte aus diesem Anlaß zahlreiche befreundete Musikvereine zu Gastauftritten und einem imposanten Festzug begrüßen.
Bei der Generalversammlung am 28.03.1987 wurde Rüdiger Allmann zum neuen 1.Vorsitzenden des Vereins gewählt.
Bei einer Nachwuchswerbeaktion Ende des Jahres 1987 konnten 7 Jugendliche für eine Ausbildung an den Instrumenten Tenorhorn, Trompete, Klarinette, Zugposaune und Schlagzeug gewonnen werden.
Für die Fastnachtskampagne 1988 haben Musikerinnen des Vereines einheitliche Fastnachtskostüme für alle Aktiven genäht.
Nach 12 gemeinsamen Jahren stellte Klaus Hammer Ende 1988 wegen des permanent schlechten Probenbesuches sein Amt als Dirigent der Rippberger Blasmusik zur Verfügung. Der letzte gemeinsame Auftritt fand beim Rosenmontagsball 1989 statt.
Noch im März 1989 wurde dem Musiklehrer Heinz Langner aus Buchen das Amt des Dirigenten der Rippberger Blasmusik übertragen. Nach dem Austritt einiger Aktiver wurden Mitte des Jahres 4 Jugendliche für eine Ausbildung im Verein geworben.
Im Mai 1990 fand erstmals ein Sommerfest der Rippberger Blasmusik auf dem Rathausplatz im Ortszentrum mit Beteiligung mehrere Gastkapellen statt. Aufgrund der guten Resonanz wurde dieses Straßenfest fortan im Abstand von 2 Jahren wiederholt.
Im Juni 1990 kündigte Heinz Langner aus gesundheitlichen Gründen sein Dirigentenamt bei der Rippberger Blasmusik.
Nach Übernahme dieses Amtes ab Januar 1992 durch den studierten Musiker Edmond Kawalec aus Bad Mergentheim erhielt die Kapelle neuen Auftrieb und machte weitere musikalische Fortschritte.
Im gleichen Jahr stand die Neueinkleidung der Musiker an. Man entschied sich für Lederkniebundhosen und grauen Trachtenjacken für die Herren und schicke Dirndel für die Damen. Die schmucken Uniformen konnten beim Kerwetanz im November 1992 erstmals dem Publikum vorgestellt werden.
Im Oktober 1995 trennte sich der Verein vom Dirigenten Edmond Kawalec und verpflichtete den jungen Schweinberger Musiker Andreas Herbst als neuen Dirigenten.
Nachdem in den letzten Jahren bei der Nachwuchswerbung nur wenig Resonanz zu verzeichnen war, haben sich im Herbst 1996 endlich wieder mehrere Jugendliche für eine musikalische Ausbildung bei der Rippberger Blasmusik angemeldet.
Im April 2002 kehrt Klaus Hammer, der die Rippberger Blasmusik einst vor 25 Jahren aufgebaut hat, als Dirigent in die Kapelle zurück.
Die Kapelle besteht derzeit aus 18 aktiven Musikern.